EHRENAMT
Freiwillige vor!
Allgemein
Neben Partizipation (lat.:Teilhabe;hier: Kinder& Jugendliche ihre Rechte wahrnehmen zu lassen), Selbstorganisation, Zeitsouveränität, Wertgebundheit und Freiwilligkeit bildet die Ehrenamtlichkeit das Fundament von Jugendverbänden. So engagieren sich einige tausend Jugendliche und Erwachsene im Bereich der ev. Jugend von Kurhessen-Waldeck (kurz: EKKW) freiwillig. Die Palette der Aufgabenbannbreite für die Ehrenamtlichen gestaltet sich dabei sehr vielfältig:
So arbeiten sie beispielsweise in Teams, leiten Kinder-und Jugendgruppen, beteiligen sich an der organisatorischen Leitung von Fahrten und Freizeiten, organisieren Aktionen oder Projekte, präsentieren Angebote und Forderungen, indem sie, beispielsweise in Gremien, die Interessen der ev. Kinder-und Jugendarbeit äußern, etc. Der Antriebsmotor ist ganz klar mit dem Wunsch verknüpft etwas für Andere zu tun. Letzterer ist mindestens genauso wichtig, wie dem Wunsch nachzugehen, etwas für die eigene Entwicklung zu tun.
Damit dieser Trend zukünftig so bleibt und sich weiter fortsetzt, bildet das Gewinnen, Ausbilden, Fördern, Begleiten und Unterstützen der Ehrenamtlichen die Basisaufgabe der Hauptamtlichen in der ev. Kinder- und Jugendarbeit.
Die vier größten Betätigungsfelder der ev. Jugendarbeit werden nachfolgend kurz vorgestellt:
GRUPPENARBEIT | Typische & tragende Säule ev. Jugendarbeit. In Kindergruppen, Jungscharen, Jugendgruppen sowie Jugendbibelkreisen werden diverse thematische Programme gestaltet (regelmäßiger Zeitrhythmus). Musisch-kulturelles Kreieren steht dabei im Fokus. |
PROJEKTARBEIT | Finden überwiegend, ab einer Altersklasse von 14 Jahren, mit Jugendlichen statt. Dabei wird eine Thematik mit einem festgelegten Ziel über einen bestimmten Zeitraum in den Fokus genommen. Zumeist enden die Projekte mit einer (öffentlichen) Präsentation, wo die inhaltlichen Ergebnisse für andere nachvollziehbar dokumentiert werden. Die Projektarbeit lebt von der regen und kontinuierlichen Beteiligung der Teilnehmenden. |
FREIZEITEN | ..haben unbestreitbar einen hohen Erlebnischarakter! Intensive Lern,- Bildungs- und Sozialprozesse, sowie die damit einhergehende Atmospähre prägen die Freizeitenarbeit der ev. Jugend ungemein. Gemeinden, Kirchenkreise und Zweckverbände bieten sowohl Wochenend- als auch Ferienfreizeiten (z.B. Zeltlager, internationale Jugendbegegnungen, Studienreisen, Ferienwochenspielwochen) mit differenzierten Programminhalten an. |
OFFENE ARBEIT | Hierbei stehen selbstorganisierte und gesellige Aktivitäten sowie Beziehungsarbeit im Vordergrund. Die Angebote von Workshops bilden dabei den thematischen und inhaltlichen Rahmen, welche in Gemeindehäusern, Jugendzentren (kurz: JUZ) oder Jugendkellern entweder an vereinzelten Nachmittagen oder Abendstunden stattfinden. |
Weiteres
Wer ist am ersten Tag mit anwesend und regelt Organisatorisches, wie Schlüsselübergabe, Einweisung in technische Anlagen und allgemeine Abläufe während einer Freizeit?
Dies ist u.a. nur eine Frage von vielen, die sich bei werdenden Ehrenamtlichen stellt. Um Überforderung und Frustrationserlebnisse auf beiden Seiten (Ehrenamt & Hauptamt) zu vermeiden und stattdessen Zufriedenheit und Motivation als Pendant entgegenzusetzen, muss es klar sein, dass Ehrenamtliche ein Recht auf eine angemessene Aus- und Fortbildung haben. Die Aufgaben, die Ehrenamtliche übernehmen, erfordern doch sehr unterschiedliche Qualifikationen. Ziel der Ausbildung von Ehrenamtlichen ist sie zur verantwortlichen und kreativen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu befähigen. Neben pädagogischen und theologischen Grundlagen, nimmt die Schulung der eigenen Persönlichkeit einen maßgeblichen Schwerpunkt ein.
Gerade in der Anfangszeit ist es essentiell die werdenden, jugendlichen Ehrenamtlichen auf ihrem Weg mit Arbeitshilfen und Arbeitsmaterialien, durch Anleitung und Beratung, begleitend beizustehen. Aufkommende Hürden und Probleme können so gemeinsam bearbeitet und gelöst werden. Die persönliche Entwicklung der Jugendlichen, während dieser Anfangsphase, steht dabei zentral im Vordergrund. Eigene Gründe und Motivation für die Ehrenamtlichkeit in der ev. Jugendarbeit sollen dabei näher für sich ergründet werden.
Pädagogisches Handeln kann in der Arbeit mit Kindern & Jugendlichen nicht dem Zufall überlassen werden, deshalb bedarf es der Notwendigkeit einer Qualifizierung. Innerhalb der ev. Jugendarbeit haben sich Formen von pädagogischen Grundqualifizierungen entwickelt, wie z.B. startUP! und JuLeiCa.
Die inhaltliche Qualität in Teams, Projekten oder Freizeiten wird durch Jugendleiterkurse und ergänzende Seminare angeboten und setzt damit einen Standard. Grundfähigkeiten, Grundwissen, eigene Werte, Glaube und Reflexionsübungen sollen, für das jeweilge Arbeitsfeld, hinterfragt, erlernt bzw. aufgefrischt werden.
Zusammenfassende Ziele der Aus- und Fortbildung von Ehrenamtlichen sind demnach:
– Zugangsmöglichkeiten zu Arbeitsmaterialien und -hilfsmitteln, die die Ehrenamtlichen für ihre Arbeit benötigen und kennenlernen |
– beurteilen lernen, was zu tun ist (analysieren, Positionen & Visionen entwickeln) |
– Lernen von flexiblen Handeln unter Einbeziehung der eigenen Gaben und Grenzen |
– erlenen von pädagogischen Handlungsweisen & Einsatz von Methoden |
Die bundesweit anerkannte Jugendleitercard (kurz: JuLeiCa) ist dabei der offizielle Nachweis für die absolvierte Grundausbildung als Jugendleiter/in. Sie wird von der ev. Jugend durchgeführt und ermöglicht Jugendlichen den Zugang zu zahlreichen Vergünstigungen, wie Eintrittsermäßigung bei Kinos, Museen, Schwimmbädern, Bahncardermäßigung, etc.